Integratives EMDR: iEMDR in
Essen
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EMDR (Eye Movement Desensitization and
Reprocessing) ist eine psychotherapeutische
Methode, die klassischerweise bei der
Behandlung von Belastungsfolgen, den so
genannten posttraumatischen
Belastungsstörungen, eingesetzt wird. Diese
Technik wurde in den 80´er Jahren von der
amerikanischen Psychologin Francine Shapiro
entwickelt.
Der Kern des Verfahrens beruht darauf, dass
der Klient die traumatische Erinnerung abruft
und gleichzeitig eine bilaterale Stimulation
erfährt. Eine bilaterale Stimulation ist eine
Stimulation beider Gehirnhälften, zum Beispiel
durch eine Bewegung der Augen von rechts
nach links, durch eine rhythmische Berührung
beider Hände/Oberarme oder auch durch
Tonfolgen, die abwechselnd das rechte und das
linke Ohr beschallen.
Das Ziel dieser Stimulation ist eine
beschleunigte Informationsverarbeitung im
Gehirn, die unter anderem dafür sorgt, dass
die traumatische Erinnerung an einem anderen
Ort, nämlich dem biographischen Gedächtnis,
abgespeichert wird. Durch diese Umlagerung
wird eine traumatische Erinnerung zu einer
„normalen“ Erinnerung und kann auch so
verarbeitet werden – die massiven Belastungen
durch traumatische Erinnerungen
(ungesteuertes Wiederleben des Traumas,
stark belastende Gefühle, Albträume usw.)
lassen sich so deutlich reduzieren. Im besten
Fall verblassen die Erinnerungen sogar.
Für diesen Einsatzzweck wurde EMDR vom
Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie der
Bundespsychotherapeutenkammer am 6. Juli
2006 als wirksam eingestuft.
Neben der Behandlung von posttraumatischen
Belastungsstörungen hat sich EMDR auch bei
anderen Störungen als hilfreich erwiesen, zum
Beispiel bei depressiven Erkrankungen,
Angststörungen und Verhaltensstörungen.
Integratives EMDR (iEMDR) stellt vor allem in
diesem Bereich eine sinnvolle
Weiterentwicklung von EMDR dar, in dem
Elemente von Gestalttherapie, systemischer
Therapie und NLP in den bilateralen
Verarbeitungsprozess des EMDR mit
aufgenommen werden.
Mit diesen neuen Elementen erweitert sich der
Werkzeugkasten der EMDR-Methode erheblich:
es wird mit Glaubenssätzen und verfestigten
persönlichen Sichtweisen gearbeitet, die
Assoziation und Intuition wird über die Arbeit
mit Farben und Bildern angesprochen, die
Körperempfindung wird mit einbezogen und
über die systemische Arbeit gelingt die
Identifizierung und Bearbeitung von Auslösern
von Belastung in der eigenen Vergangenheit
und Gegenwart. Diese Auslöser können zum
Beispiel Menschen im Umfeld sein, aber auch
eigene Anteile des Selbst. Neben der
therapeutischen Arbeit bietet sich EMDR auch
für die Unterstützung in
Selbsterkenntnisprozessen sowie im Coaching
an.
Im therapeutischen Ablauf wird zu Beginn die
Aufgabe, die gelöst werden soll, genau
umrissen. Vor dem eigentlichen
Therapieprozess werden dann die stärkenden
Faktoren und die persönlichen Ressourcen
gesammelt und in das aktive Bewusstsein
gerufen. Der Hintergrund dafür ist, dass für
den mit unter schwierigen therapeutischen
Prozess, in dem auch als sehr unangenehm
empfundene Gefühle auftauchen können,
genügend Hilfen vorhanden sein sollen.
Im Hauptteil der Therapie nähern sich
Therapeut und Klient gemeinsam den Ursachen
der Störung/der Belastung, die bearbeitet
werden soll; unter Einsatz aller oben
beschriebenen kognitiven, kreativen,
intuitiven und systemischen Mittel. Mit Hilfe
des bilateralen EMDR-Prozesses wird dann die
Belastung gelöst und gleichzeitig neue,
gesündere Glaubenssätze, Sichtweisen und
Körperempfindungen verankert, mit dem Ziel
einer dauerhaften und stabilen Veränderung
im Klienten.
In der Nachbereitung der Sitzung in unseren
Praxen in Essen bekommt der Klient Hilfsmittel
an die Hand, um selber ohne die
Unterstützung des Therapeuten weiter an der
Vertiefung der neuen Erkenntnisse zu arbeiten.
iEMDR erweitert so in der Kombination mit den
anderen Verfahren sowohl den Einsatzbereich
als auch die Wirksamkeit der bilateralen
EMDR-Stimulation erheblich: neben
traumatischen Erlebnissen können so auch
belastende Glaubenssätze/Sichtweisen,
Störungen in einem System (wie zum Beispiel
der Familie, dem Freundeskreis etc.) oder
problematische Verhaltensweisen effektiver
bearbeitet werden.
Ein weiterer Einsatzbereich liegt in der
Stärkung der persönlichen Ressourcen und
damit der Steigerung der eigenen Resilienz,
also der Widerstandskraft gegen aktuelle und
künftige Belastungen. Hier können durch den
integrativen Prozess Quellen von persönlicher
Stärkung gefunden und dann mit Hilfe von
EMDR tief verankert werden.